E pluribus unum versus unus pro omnibus

Die richtigen Leute

 

Andrew Carnegie war zu seiner Zeit mal der reichste Mensch der Welt und verdiente sein Geld mit Stahl.

Laut mehreren Berichten hatte Carnegie aber zu großen Teilen keine Ahnung von Stahl. Was Carnegie aber wie kein andere konnte: Ein Team zusammenstellen, welches seine Defizite ausgleicht.

Er ist sozusagen das Nonplusultra wenn es um Teambuilding ging.

In meinem zweiten Teil schauen wir was man für Social Media lernen kann, wenn man die verschiedenen Phasen und sehr unterschiedliche Teamzusammenstellungen bei RB Leipzig betrachtet und dabei meine ich nicht nur die Zusammenstellungen auf dem Rasen.

Die RB Leipzig Start Up Phase #prerangnick

Die ersten Jahre von RB erinnern mich persönlich sehr an die Phase, die viele StartUps zu Beginn durchlaufen. Man hat ein gemeinsames Ziel, Werte und eine Philosophie, aber ohne das richtige Team und vor allem ein ausgewogenes Team, funktionieren viele Dinge nicht so wie sie sollen. Bestes Beispiel hierfür bei RB, man stellte Peter Pacult als Trainer ein. Dieser hatte Wien sogar in der Euro League trainiert und konnte auf einiges an Erfahrung zurückblicken. Dies war jedoch ein Griff ins Klo. Selbes Beispiel später auch nochmal mit Thomas Oral.

Das passiert auch bei vielen StartUps. Man holt sich eine überteuerten Consultant ins Haus, der das gerade gebaute Schiff mit voller Fahrt voraus fahren soll. Das geht jedoch meistens schief und hilft nicht dabei ein schönes organisches Wachstum zu erzeugen.

Ratschlag #1

Am Anfang kann eine zu erfahrene Person für dein Social Media die falsche Wahl sein. Wenn man sich jemand externes holt, sollte die Person auf Augenhöhe sein und verstehen welche Sprache du sprichst.

Der Professor übernimmt

Mateschitz: “Wo sind sie gerade?”

Rangnick: “Auf meiner Terrasse in Backnang.”

Mateschitz: “Haben Sie einen Hubschrauberlandeplatz?”

Rangnick: “Daran habe ich bei der Planung meines Gartens nicht gedacht.”

Wenig später landet Mateschitz mit seinem Hubschrauber – auf einem benachbarten Sportplatz.

So startet die Zusammenarbeit 2012 und der Mann mit dem Spitznamen Professor begann sukzessive sich ein Team aufzubauen. Der Verein wurde in jedem Bereich professioneller und Rangnick konnte auf sein sehr gut gepflegtes Netzwerk zurückgreifen. Vom Jugendtrainer bis zum Greenkeeper.

 

Was sagt uns das über Social Media?

Im Social Media Business sollte man nicht alleine kämpfen. Baue dir ein Netzwerk auf, denn du wirst es brauchen. Du wirst FotografInnen, VideografInnen und TexterInnen benötigen. Und gerade am Anfang ist es schwer gute Leute für das Budget zu bekommen, welches zur Verfügung steht.

Der schwäbische Mourinho

Wir schreiben das Jahr 2012, Alexander Zorniger ist der Jahrgangsbester des 58. Fußball-Lehrer-Lehrgangs und wird von Rangnick nach Leipzig geholt. Er startet mit RB durch und die Welle des Erfolgs treibt ihn mit RB bis in die zweite Liga. Dort stagniert es etwas und in meinen Augen hatte der Verein hier nicht wirklich viel Geduld. Es könnte aber auch sein, dass der Erfolg dem Trainer etwas zu Kopf gestiegen war, denn er selbst betitelte sich als schwäbischer Mourinho, was nicht wirklich sympathisch wirkte. Auch bei seinen weiteren Stationen kam ihm sein Ego etwas dazwischen.

Ratschlag #2

Im Social Media Kontext bedeutet das: Achte auf langfristige Arbeit und sei bescheiden was die erste Erfolge angeht. Klar kann mal ein Post viral gehen. Klar steigen am Anfang die Follower oft schnell in die Höhe. Aber Kunden gewinnst du nur, wenn du das Social Media Game langfristig spielen kannst.
Lektion: Hochmut kommt vor dem Fall.

Der Junge Frische

Um Julian Nagelsmann zu bekommen hatte man bei RB Leipzig einiges auf sich genommen. Zum einen hat Rangnick nochmal ein Jahr das Team trainiert, um die Wartezeit zu überbrücken. Zum Anderen gab es viele Änderungen in der Belegschaft (Staff), denn Nagelsmann brachte seine eigenen Leute mit.

Er hatte frische Ideen und ging mit seiner Taktik weg vom offensiven Pressing hin zu einer eher defensiven Ballbesitz Taktik. Das hat den RB Fußball etwas träger gemacht aber auch erfolgreicher, wie man am Erreichen des Halbfinales der Champions League und dem DFB Pokalfinale sehen konnte.

Ich denke, wenn RB Julian Nagelsmann noch ein bis zwei Jahre gehalten hätte, wären hier auch erste Titel in den Trophäenschrank gewandert.

Ratschlag #3

Auch für das Social Media Repertoire ist es wichtig, sich immer wieder neue Einflüsse zu holen. So bleibt man am Puls der Zeit und wird nicht abgehängt oder verpasst Trends wie TikTok oder einen Pinterest Account.

Lektion: Es tut manchmal gut, sich junge Talente in den Stall zu holen.
Und nun ?

 

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Aktuell ist Leipzig in einer, wie ich finde, merkwürdigen Phase. Man hat nach bereits sechs Monaten den Trainer Jesse Marsch gehen lassen und verlässt sich nun auf die Dienste von Domenico Tedesco, der in seiner Trainerausbildung als Jahrgangsbester mit der Gesamtnote 1,0 abschnitt, wie bereits ein anderer Schwabe vor ihm.

 

 

 

Ratschlag #4

Somit lautet mein letzter und gleichzeitig der wichtigste Tipp für Social Media: Bringe Konstanz in dein Handeln. Denn eine langfristige Strategie, welche mit kleinen Anpassungen korrigiert werden kann, ist immer etwas mit dem man auch gesundes Wachstum und Erfolg generieren wird.